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11. hella marathon nacht rostock 2013 – Pressetext Veranstalter

Siegerehrung ohne Sieger

Gegen halb zwölf war er dann doch da. Neu-Rostocker Paul Schmidt war knapp 90 Minuten zuvor bei der eigentlichen Siegerehrung auf dem Neuen Markt vergeblich gesucht worden. Sowohl die besten Damen als auch die Herren des Marathons wurden entsprechend geehrt, doch Paul Schmidt fehlte. “Ich war durchnässt und hatte keine Wechselsachen dabei”, sagte der Sieger des Marathonlaufs. Und weil so ein Lauf über 42,195 Kilometer recht lange dauert und das Wohlbefinden danach von verschiedenen Faktoren abhängig ist, ließ sich Paul Schmidt entsprechend pflegen.

Angetreten mit dem Ziel, trotz stark beruflicher Eingebundenheit eine akzeptable Zeit zu erreichen, absolvierte der angehende Arzt den Marathon in 2:32:27 Stunden. “Mit dieser Zeit bin ich zufrieden. Ich hatte im vergangenen Monat eine Operation und konnte dadurch zwei Wochen nicht trainieren”, erzählte Schmidt. 90 Minuten lief es für ihn ganz gut, “dann ging der Marathon für mich richtig los”, sagte Schmidt und fügte hinzu: “So ein Marathon ist eine ehrliche Sportart, aber das ist der Reiz an der Quälerei”.

Schmidt war nicht der Erste im Ziel der 11. hella marathon nacht rostock, was aber daran lag, dass die Staffeln natürlich acht Mal ihre Topleute auf die Strecke bringen und bei jedem Teilabschnitt schneller sind, als der schnellste Einzelläufer. Und so erzielte die Mannschaft der SG Fiko Rostock, Rostocks beste Triathleten, mit 2:19:12 Stunden eine neue Rekordzeit. “Wir sind mit dem Ziel angetreten, Erster zu werden und wollten unter 2:20 Stunden bleiben. Das hat geklappt und wir sind zufrieden”, sagte Matthias Weippert, einer der schnellen Jungs. Nach der Fiko.Truppe kam eine zeitlang nichts und erst mehr als 13 Minuten kam das Fiko-Warnowtunnelteam als Zweites ins Ziel.

Schnellste Frau auf der Marathonstrecke war übrigens Britta Giesen von der Airbus SG Hamburg, die den Lauf in einer Nettozeit von 3:19:10 Stunden absolvierte. Auch sie war glücklich, das Ziel erreicht zu haben, denn die Witterungsbedingungen in Rostock waren nicht gerade optimal. Zum Start des Laufs, um 18 Uhr, herrschten noch 28 Grad und die Sonne schien unbarmherzig auf das Teilnehmerfeld. Mit der Zeit aber zogen Wolken auf, später regnete es, es schüttete sogar. Die Teilnehmer des Halbmarathons wurden eine halbe Minute vor der eigentlichen Startzeit auf die Strecke geschickt, weil am Warnowtunnel gerade ein heftiger Regenschauer niederging.

Ts’otleho Peter Fane aus Lesotho, der in Rostock als Arzt arbeitet, war als erster Läufer im Ziel und blieb mit 1:09:27 Stunde unter 1:10. “Das ist eine gute Zeit, der Lauf war gut für mich”, sagte der Afrikaner, der 2016 für sein Land den olympischen Marathon in Rio de Janeiro in Angriff nehmen will. Akribisch bereitet sich Ts’otleho Peter Fane auf dieses Ziel vor und trainiert 400 bis 500 Stunden im Jahr dafür. Nach mehreren Starts über zehn Kilometer und über die Halbmarathondistanz wird es im September die Premiere beim Berlin-Marathon über die berühmten 42,195 Kilometer geben.

Klatschende Zuschauer an der Strecke, Hochgefühle im Ziel, Genugtuung über das Erreichte – so können die Emotionen der Läuferinnen und Läufer nach den Strapazen umschrieben werden. Leistungssportler wie Hobbyläufer, Einzel oder Staffel – mit dem Umhängen der Medaille im Ziel fiel die Anspannung ab. Becherweise wurde das Wasser “gekippt”, die Glieder schmerzten, der Kopf war leer. Ähnlich erging es auch Ulf Kalinowski, der seinen Marathon in 3:47:20 Stunden abspulte. “Das ist jedes Jahr eine neue Herausforderung, gerade, wenn man immer allein durch den Wald läuft”, sagt der Mann aus Vietgest bei Güstrow. 100 Kilometer pro Woche, sechs Wochen lang, so sieht das Pensum aus. “Die Stimmung in Gehlsdorf ist top, auch auf dem Neuen Markt wird man noch einmal gepusht. Das ist sehr wichtig”, findet der Hobbyläufer, der jeden Marathon seit 2007 in Rostock gelaufen ist.

Alle Hände voll zu tun hatten die Helfer von DRK und Feuerwehr. Die Freiwilligen Feuerwehren der Hansestadt Rostock waren mit 65 Kameraden an der Strecke, das DRK sicherte mit 130 Männern und Frauen aus Rostock, Neubrandenburg, Stralsund/Rügen, Berlin, der Uckermark, Ludwigslust und Parchim den Sanitätsdienst ab. 25 Teilnehmer mussten versorgt werden, “unterdurchschnittlich wenig für eine Veranstaltung dieser Größenordnung und bei diesem Wetter”, hier es aus der Leitstelle. Die Feuerwehr hatte am Warnowtunnel und in Gehlsdorf Wasserfontänen für die Läuferinnen und Läufer installiert.

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